Bundesweite Versichertenbefragung zur Pflegebegutachtung durch den Medizinischen Dienst: Ergebnisse und Bericht für 2021
86,7 Prozent der pflegebedürftigen Menschen und ihre Angehörigen sind mit der persönlichen Pflegebegutachtung mit Hausbesuch durch den Medizinischen Dienst zufrieden. 86,5 Prozent sind mit der telefonischen Pflegebegutachtung zufrieden. Das ist das Ergebnis der bundesweiten Versichertenbefragung, die eine unabhängige wissenschaftliche Stelle im Auftrag des Medizinischen Dienstes für das Jahr 2021 durchgeführt hat. Der Medizinische Dienst Bund veröffentlicht heute die bundesweiten Ergebnisse der Versichertenbefragung, für die insgesamt über 24.000 Fragebögen ausgewertet wurden.
86,7 Prozent der Befragten sind mit der persönlichen Pflegebegutachtung mit Hausbesuch durch den Medizinischen Dienst zufrieden. Bei der telefonischen Pflegebegutachtung, die mit Hilfe eines strukturierten Interviews durchgeführt wird, sind es 86,5 Prozent. 9,1 Prozent sind mit der persönlichen Pflegebegutachtung mit Hausbesuch teilweise zufrieden (9,3 Prozent bei der telefonischen Pflegebegutachtung) und 4,1 Prozent sind unzufrieden (4,2 Prozent bei der telefonischen Pflegebegutachtung).
Die Möglichkeit, weitere Personen bei der telefonischen Pflegebegutachtung hinzuzuziehen oder genügend Zeit, um die für die Versicherten wichtigen Punkte zu besprechen, sind aus Sicht der Betroffenen gut organisiert (92,1 Prozent bzw. 86,9 Prozent sind zufrieden). Besonders wichtig sind den Versicherten das Auftreten und die Kompetenz der Gutachterinnen und Gutachter. Über 90 Prozent der Versicherten schätzen den Medizinischen Dienst als kompetent und vertrauenswürdig. „Die Rückmeldungen, die wir erhalten, sprechen für die hohe Kompetenz und den einfühlsamen Umgang der Gutachterinnen und Gutachter in der Begutachtungssituation. Aus Sicht der Versicherten sind auch die Abläufe des Medizinischen Dienstes gut organisiert. Die Ergebnisse der Befragung geben uns Hinweise auf Verbesserungspotenzial und sie sind für uns Ansporn, die Serviceorientierung weiter auszubauen“, sagt Dr. Stefan Gronemeyer, Vorstandsvorsitzender des Medizinischen Dienstes Bund.
Von den im vergangenen Jahr versandten 62.000 Fragebögen sind 24.000 von Versicherten ausgefüllt und von der unabhängigen Stelle ausgewertet worden. Zusätzlich hat der Medizinische Dienst zahlreiche frei formulierte Kommentare, Lob und Kritik, erhalten. Die Resonanz auf die Befragung zeigt deutlich das Interesse am Thema „Pflegebegutachtung“ und die große Bereitschaft der Befragten, über die Arbeit des Medizinischen Dienstes aus Sicht der Versicherten Auskunft zu geben.
Die vollständigen Ergebnisse der repräsentativen Versichertenbefragung zur Pflegebegutachtung 2021 können Sie dem Gesamtbericht der Versichertenbefragung des Medizinischen Dienst Bund entnehmen. Den Gesamtbericht und die Einzelberichte aus den fünfzehn Medizinischen Diensten finden hier. Die Einzelberichte finden Sie auch auf den Seiten der Medizinischen Dienste, die Sie über www.medizinischerdienst.de erreichen
Hintergrund
Der Medizinische Dienst begutachtet im Auftrag der Pflegekassen Versicherte, wenn sie einen Antrag auf Leistungen der Pflegeversicherung gestellt haben. Er ist gesetzlich verpflichtet regelmäßig eine unabhängige Befragung zu der von ihm durchgeführten Pflegebegutachtung unabhängig durchzuführen. Der Medizinische Dienst führte 2021 rund 2,4 Millionen Begutachtungen zur Einstufung der Pflegegrade durch. Seit 2014 erhalten zufällig ausgewählte Versicherte, die einen Antrag auf Leistungen der Pflegeversicherung gestellt haben, einen anonymisierten Fragebogen, mit dem sie die Pflegebegutachtung bewerten können. Die Auswertung erfolgt durch ein Marktforschungsunternehmen. Basis für die Versichertenbefragung sind die vom GKV-Spitzenverband auf Grundlage des Sozialgesetzbuchs XI erlassenen Dienstleistungs-Richtlinien.
Aufgrund der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Infektionsrisiken für die pflegebedürftigen Menschen, fanden die Pflegebegutachtungen in 2021 im Hausbesuch oder als telefonisches Interview statt.
