Weniger Bürokratie durch mehr Effizienz

Pflegeplanung und Pflegedokumentation sind wichtige Grundlagen für eine bedarfsgerechte und sichere Pflege. Mit dem „Strukturmodell zur Effizienzsteigerung in der Pflege“ liegt ein Konzept für eine effiziente und schlanke Dokumentation für die ambulante Pflege, die teilstationäre Pflege, die Kurzzeitpflege sowie die vollstationäre Pflege vor. Dieses Konzept wird inzwischen in mehr als 50 Prozent der Pflegeeinrichtungen umgesetzt.

Die Prinzipien des Konzeptes haben Eingang gefunden in die Prüfgrundlagen der Medizinischen Dienste, alle Qualitätsprüferinnen und -prüfer sind in der Anwendung des Strukturmodells geschult.

Nach dem Strukturmodell müssen Pflegeeinrichtungen Leistungen nur dann dokumentieren, wenn sie von der individuellen grundpflegerischen Regelversorgung und Betreuung abweichen. Wie diese im Einzelfall aussehen muss, wird über eine Strukturierte Informationssammlung (SIS) erhoben und in einem pflegerischen Tagesablauf festgehalten. Die SIS ist die zentrale Basis der schlanken Pflegedokumentation. In der SIS werden die Informationen über den Pflegebedürftigen nach Themenfeldern strukturiert, die sich an diejenigen des Begutachtungsinstruments zur Feststellung von Pflegebedürftigkeit (BI) anlehnen. Dadurch ist die SIS viel übersichtlicher als Systeme, die z. B. nach Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL) gegliedert sind. Die SIS enthält zudem eine übersichtliche Matrix, in der Pflegerisiken wie Sturz, Dekubitus oder Gewichtsverlust und Phänomene wie z.B. Schmerzen eingeschätzt werden.

Einige Besonderheiten sind jedoch zu beachten: Nachweise über die Durchführung der Behandlungspflege und bestimmte Maßnahmen des Risikomanagements müssen in allen Pflegesettings weiterhin dokumentiert werden. In der ambulanten Pflege muss die Durchführung der Pflegeleistungen aus Gründen der Abrechnung weiterhin dokumentiert werden.

Die Steuerung und weitere Umsetzung des Konzeptes erfolgt unter der Verantwortung der Trägerverbände der Pflege auf Bundesebene.

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Dokumente zum Thema

  • Hinweise zur Umsetzung des Strukturmodells zur Effizienzsteigerung der Pflegedokumentation

    Schlanke Pflegedokumentation

    Die „Hinweise zur Umsetzung des Strukturmodells“ richten sich an die Prüferinnen und Prüfer der Medizinischen Dienste und des PKV-Prüfdienstes, die Qualitätsprüfungen nach den §§ 114 ff. SGB XI durchführen. Sie richten sich ebenfalls an die Pflegeeinrichtungen und stellen für alle Beteiligten eine Orientierung zum Strukturmodell im Kontext von Qualitätsprüfungen nach §§ 114 ff. SGB XI dar. Diese Hinweise ersetzen die bisherigen „Ergänzenden Erläuterungen“ zu Qualitätsprüfungen (Version 3.1).

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  • „Die Pflegedokumentation wird wieder gelesen“ – Interview mit Elisabeth Beikirch

    MDK Forum

    Interview zur Effizienzsteigerung der Pflegedokumentation im Magazin der Medizinischen Dienste, Ausgabe 1/2014. Elisabeth Beikirch war bis Februar 2014 Ombudsfrau zur Entbürokratisierung der Pflege im BMG und dort zuständig für die Steuerung des Projekts „Praktische Anwendung des Strukturmodells – Effizienzsteigerung der Pflegedokumentation“.

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Letzte Änderung:

01.07.2024